Paartherapie mit der Hakomi-Methode: 5 wichtige Voraussetzungen
Die Hakomi-Methode gilt als eine der sanftesten und zugleich tiefsten Formen der körper- und achtsamkeitsbasierten Psychotherapie. Wenn Paare mit Hakomi arbeiten, entsteht ein Raum, in dem Muster sichtbar werden, ohne dass Schuldzuweisungen oder endlose Diskussionen im Vordergrund stehen. Stattdessen geht es darum, neugierig zu erforschen, wie jeder Mensch fühlt, reagiert und im Kontakt mit dem anderen innerlich organisiert ist.
Damit diese Form der Paartherapie ihr Potenzial entfalten kann, brauchen Paare bestimmte innere Haltungen. Hier sind fünf zentrale Voraussetzungen, die den Prozess wesentlich erleichtern.
1. Bereitschaft zur Achtsamkeit
Hakomi arbeitet mit innerem Spüren, Verlangsamen und neugierigem Beobachten. Paare sollten bereit sein, sich auf diese Form der Wahrnehmung einzulassen. Achtsamkeit bedeutet hier nicht Perfektion, sondern die Offenheit, immer wieder in sich hineinzuhorchen – auch wenn es ungewohnt ist.
2. Neugier statt Schuld
Viele Paargespräche drehen sich darum, wer Recht hat. In der Hakomi-Arbeit wird dieser Fokus verschoben: Weg vom Schuld-Diskurs, hin zur Erforschung der dahinterliegenden Bedürfnisse, Verletzungen oder Schutzstrategien. Eine Haltung von „Was passiert eigentlich gerade in mir/in dir?“ hilft enorm.
3. Mut zur Verlangsamung
Unsere Automatismen laufen schnell ab. Die Hakomi-Methode lädt dazu ein, Tempo aus dem Kontakt zu nehmen, um Dinge bewusst wahrzunehmen – etwa einen Blick, eine Spannung im Körper oder ein Gefühl, das auftaucht. Paare profitieren davon, wenn sie es aushalten können, kurz innezuhalten statt sofort zu reagieren.
4. Ein Mindestmaß an emotionaler Sicherheit
Auch wenn die Therapie selbst Sicherheit aufbaut, ist es hilfreich, wenn beide Partner bereit sind, miteinander respektvoll umzugehen – selbst dann, wenn Themen herausfordernd sind. Dazu gehört: keine Abwertungen, keine Drohungen, keine Angst vor Konsequenzen, wenn Gefühle ausgedrückt werden.

5. Offenheit für eigene Anteile
Hakomi ist erlebnisorientiert: Jeder Mensch bringt Prägungen, innere Überzeugungen und Schutzmechanismen in die Beziehung ein. Für die gemeinsame Arbeit ist es entscheidend, dass beide Partner bereit sind, nicht nur den anderen, sondern auch die eigene innere Welt zu erkunden und Verantwortung für das eigene Erleben zu übernehmen.
Was bringt die Paartherapie mit der Hakomi Methode?
Paartherapie mit der Hakomi-Methode öffnet Räume für tiefes Verstehen und echte Veränderung. Wenn Paare bereit sind, achtsam zuzuhören, zu erforschen und sich selbst mit Freundlichkeit zu begegnen, können sie in kurzer Zeit erstaunliche Einsichten gewinnen – und neue, heilsame Formen des Miteinanders entwickeln.



